Eine Folge der Beteiligung am Pfälzer Aufstand war die Auflösung der Turngemeinden und das Verbot
von Neugründungen. Aber alle Wunden heilen und vernarben. Die Zeiten änderten sich gründlich.
Nach stillem Dasein im Verborgenen durften sich nach einigen Jahren die Turnvereine wieder in die
Öffentlichkeit wagen.
In jedem Frühling wurde die Sommerzeit mit einem festlichen Anturnen auf dem Turnplatz eröffnet. An manchen Abenden der Woche entwickelte sich auf dem Rasen ein lebhaftes Treiben. Zöglings-, Turner- und zuweilen Altersriegen sah man an Barren, Reck, Bock und Pferd turnen, sich in Hoch- und Weitsprung, Wurf und Stemmen übend. Die Sommerarbeit beschloss ein Abturnen im September. Die
Winterarbeit wurde in engerem Rahmen in Sälen durchgeführt. Öfters beteiligten sich Ober-Olmer Turner an den Wettkämpfen bei den Gauturnfesten auf der Landskrone. Am 30. Mai 1880 übernahm Ober-Olm das Gauturnfest.
In der Generalversammlung vom 12. März 1894 wurden die Statuten des Turnvereins Ober-Olm neu beschlossen. Unter der Rubrik „Zweck“ wurde festgelegt, dass „der Turnverein seine Mitglieder körperlich kräftig und gewandt zu machen sowie auf Beförderung der Geselligkeit hinzuwirken hat“.